Appalachian Spring (1944)

Wie viele andere seiner Kollegen war der amerikanische Komponist Aaron Copland 1921 von der berühmten Kompositionslehrerin Nadia Boulanger nach Paris gezogen worden – lebte dort also zeitgleich mit Stravinsky. Nach seiner Rückkehr in die Staaten avancierte Copland seinerseits rasch zu einem gefragten Kompositionslehrer. Sein berühmtester Schüler dürfte Leonard Bernstein sein.

Als Komponist suchte Copland nach einer eigenständigen amerikanischen Musiksprache. Dafür verknüpfte er Stoffe aus der amerikanischen Geschichte (Indianer, Cowboys) mit traditioneller amerikanischer Volks- und Tanzmusik. Sein Ballett „Appalachian Spring“ (dt. „Appalachische Quelle“) entstand 1944 im Auftrag der Tanzpionierin Martha Graham und behandelt Episoden aus dem Alltag der Siedler um 1800. In der Partitur spiegelt sich die Natur und die Weite der Prärie. Aus einem Tanzstück wie dem bekannten „Hoedown“ spricht nicht zuletzt der unerschütterliche Optimismus, den diese Pioniere gehabt haben mussten. 1945 erhielt Copland für sein Werk den begehrten Pulitzer-Preis.