Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur KV 622

1. Satz Allegro
2. Satz Adagio
3. Satz Rondo. Allegro

Mozart ist am Musikhimmel wie ein Komet erschienen – ein Feuerball in ferner Höhe, der intensive Funken sprühte. Wenn man die Leuchtkraft jener Werke betrachtet, die Mozart allein in seinem letzten Lebensjahr geschrieben hat, muss man eigentlich sagen, dass er „verglühte“. Das deckt sich mit seiner biographischen Situation: Nicht nur war er permanent überarbeitet und in Geldsorgen, man geht auch von einer langwierigen Nierenkrankheit aus, die ihn plagte und möglicherweise die Todesursache bildete. Das Klarinettenkonzert KV 622 entstand zwei Monate vor seinem Tod. Dass Mozart am Ende seines künstlerisch so reichen Lebens die Klarinette in den Mittelpunkt rückte, ist ein Glücksfall. Er gewann diesem gerade erst entwickelten Blasinstrument derart individuelle Farben ab, als hätte er sich lebenslang damit beschäftigt. Dabei war das Konzert ursprünglich für die Bassettklarinette geschrieben worden, einer Zwischenstufe zwischen Bassetthorn und Klarinette, die dunkler klingt und tiefer hinabreicht als das moderne Instrument. Es mag auch an diesem speziellen Klang liegen, dass trotz des hellen A-Dur eine herbstliche Melancholie über dem Konzert liegt: Das Lächeln wirkt wie unter schmerzhafter Anstrengung erzwungen. Zugleich blickt Mozart bereits in andere Sphären, insbesondere im Adagio: Wenigstens für den Autor geht die „Jenseitigkeit“ dieser sublimen Musik weit über ihre Verwendung in „Jenseits von Afrika“ hinaus…
Mozart verströmte in diesem späten Werk noch einmal all seine Schönheit, selbstlos und verschwenderisch wie je, aber dieses Mal angerührt vom Schatten der Vergänglichkeit. Wie sagt Schiller in seinem Gedicht „Nänie“? Alles Schöne muss sterben.